#175 Klinikchef: Omikron trügerisch durch Erkältungssymptome
Der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, warnt vor einer trügerischen Sicherheit durch die vielfach milden Verläufe einer Omikron-Infektion. Es gebe bei der Mutante „deutlich seltener“ Symptome wie bei einer schweren Grippe, „die auch zu Toten führt“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Das aber könne sich mit neuen Mutationen ändern. Daher sei es wichtig, dem Immunsystem per Impfung ein „Grundrüstzeug“ zu geben. „Wir haben das Hauptziel erreicht: Der Impfstoff verhindert lebensgefährliche Infektionen“, so Werner. Dennoch sei die Impfung „kein Freifahrtschein zum ungehemmten Leben“, weil Ansteckungen möglich bleiben – dagegen würden nur Maske und Kontaktreduktion helfen. Werner rechnet mit einer hohen Dunkelziffer, weil sich positiv Getestete nicht bei den Gesundheitsämtern melden, um Isolation oder Quarantäne zu vermeiden. Zudem sei das System auf die Vielzahl an Omikron-Infizierten nicht ausgelegt – den Behörden drohe bei der Kontaktnachverfolgung ein „Tsunami“. Auch sei die Gefahr real, dass der normale Klinikbetrieb und damit etwa die Versorgung von Krebspatienten durch quarantänebedingte Personalengpässe stocke.
Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!
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